Freiwilligenarbeit in Indien
on Dezember 28th, 2011 at 10:26Wie wäre es, statt dem zwölften unbezahlten Praktikum auch mal etwas zu machen, das den Horizont in eine ganz andere Richtung erweitert, das wirklich einen Sinn hat, und das euch zu Orten führt, die in keinem Reiseführer stehen?
Jawohl, das alles kann man gleichzeitig machen, nämlich durch Freiwilligenarbeit im Ausland. Bei der Suche nach solchen Arbeitsplätzen stößt man aber immer erstmal auf zahllose Organisationen, die für die Vermittlung dieser Plätze viel, viel Geld verlangen. (Und wenn man doch gerade beschlossen hat, die eigene Arbeitskraft gratis zur Verfügung zu stellen, einen teuren Flug bucht, vielleicht noch eine Patenschaft übernimmt – dann erscheint es doch sehr widersinnig, mehrere tausend Euro aufbringen zu müssen, um das alles tun zu “dürfen”…)
Im Kinderheim in Jemo leben rund 80 Halbwaisen und Waisenkinder, die durch Spendengelder zur Schule gehen können und einen Schlafplatz sowie regelmäßige Mahlzeiten bekommen. Der Ort Jemo befindet sich rund 230 km von Kalkutta entfernt, Tourismus gibt es hier nicht, Stromausfälle gehören zur Tagesordnung und das Haupt-Fortbewegungsmittel ist die Fahrradrikscha. Eine ganz andere Welt eben!
Als freiwilliger Helfer im Kinderheim erlebt man den Alltag der Kinder mit, man macht mit ihnen die Hausaufgaben und übt Englisch-Vokabeln. Und manchmal bringt man sich auch ein bisschen Bengalisch und ein bisschen Deutsch bei. In der angeschlossenen Krankenstation kann man dem Doktor und der Schwester assistieren, und die Köchinnen in der winzigen Küche freuen sich über jede Hilfe beim Kochen für fast 100 Personen.
Um als freiwilliger Helfer keine Kosten zu verursachen, zahlt man vor Antritt des Freiwilligendienstes 100€ an die Gandhi Kinderhilfe – unabhängig davon, wie lange man in Jemo bleiben möchte. Es sorgt dann jemand dafür, dass man sicher von Kalkutta nach Jemo kommt (bei spontanen Bahnstreiks kann das bedeuten, dass man auf einmal nur noch “RUN!!!” hört und auf einer fünfspurigen Straße einem Bus hinterherrennt, der die einzige Möglichkeit bedeutet, überhaupt nach Jemo zu kommen…), außerdem bekommt man im Kinderheim dreimal täglich mit den Kindern zusammen warmes Essen und darf ein eigenes Schlafzimmer bewohnen.
Die Gandhi Kinderhilfe sucht derzeit wieder freiwillige Helfer. Bei Interesse könnt ihr euch hier weitergehend informieren: Gandhi Kinderhilfe – Mithilfe und euch telefonisch (Kontaktdaten) oder über info@gandhi-kinderhilfe.de bei der Familie Roy anmelden.